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Summary
# Architektonische Merkmale romanischer und frühgotischer Bauten
Die romanische und frühgotische Architektur zeichnet sich durch spezifische Bauelemente und Entwicklungen aus, die von der Massivität des Steins bis hin zur Einführung neuer Gewölbeformen reichen. Diese Merkmale prägen sowohl die äußere Erscheinung als auch die innere Struktur der Sakralbauten und spiegeln die technischen Möglichkeiten und ästhetischen Ideale ihrer Zeit wider [1](#page=1) [2](#page=2) [3](#page=3).
### 1.1 Merkmale romanischer Bauten
Die Romanik ist geprägt von massiven Baustrukturen und der Verwendung von Stein als primärem Baumaterial.
#### 1.1.1 Grundlegende Bauelemente der Romanik
* **Tonnengewölbe:** Ein dominierendes Element der romanischen Architektur, das eine kontinuierliche halbrunde Überwölbung von Räumen oder Gängen darstellt. Zur Verstärkung wurden diese oft mit weiteren Elementen versehen, die als Auflager dienten [1](#page=1).
* **Apsis:** Ein schmaler, leicht hervorstehender Bereich, der sich typischerweise am Chorabschluss befindet und oft halbrund gestaltet ist. In Speyer gibt es ein Beispiel einer gebundenen Apsis mit einer Blendarkade und einer Zwerggalerie [1](#page=1) [2](#page=2).
* **Hallenkrypta:** Eine unterirdische, halbbögenförmige oder gewölbte Struktur, die sich unter dem Langhaus und/oder Querschiff befindet und oft als "unterirdische Unterkirche" diente [1](#page=1).
#### 1.1.2 Materialien und Bearbeitung in der Romanik
Die Romanik nutzt vor allem Naturstein, dessen Bearbeitung und Eigenschaften die Bauweise stark beeinflussten.
* **Gesteinsarten:**
* Sedimentgestein (z.B. Kalkstein, Sandstein) [2](#page=2).
* Metamorphite (z.B. Marmor, Schiefer) [2](#page=2).
* Tiefengestein/Eruptivgestein (z.B. Granit, Tuff, Basalt, Trachyt) [2](#page=2).
* **Eigenschaften von Naturstein:**
* Hohe Dichte und hohes Gewicht [2](#page=2).
* Hohe Druckfestigkeit [2](#page=2).
* Geringe Zugfestigkeit, was zu begrenzter Biegefestigkeit führt [2](#page=2).
* **Steinbearbeitungstechniken:**
* Herstellung eines Quaders durch Randschlag und Abspitzen der Bose [2](#page=2).
* Verwendung von Schlagwerkzeugen [2](#page=2).
* **Holzbearbeitung:**
* Holz wurde ebenfalls bearbeitet, wobei Nadelholz und Hartholz wie Fichte, Tanne, Kiefer und Eiche zum Einsatz kamen [2](#page=2).
* Techniken umfassten das Zurichten von Balken, das Abspalten von Schwarten und das Glätten mit dem Breitbeil (Putzel) [2](#page=2).
* Dendrochronologische Datierung ist durch die Holzbearbeitung möglich [2](#page=2).
#### 1.1.3 Speyer Dom als Beispiel
Der Speyerer Dom, insbesondere Bau I, zeigt die charakteristischen Merkmale der Romanik. Die Beziehung zwischen verschiedenen Bauteilen führte zu einem einheitlichen und rhythmischen Gesamtbild [2](#page=2).
### 1.2 Entwicklung zur Frühgotik
Ab ca. 1130 begann die Entwicklung hin zu einem neuen Baustil, der Frühgotik, die sich durch veränderte Gewölbekonstruktionen und eine leichtere Bauweise auszeichnet.
#### 1.2.1 Übergang bei Gewölben
* **Romanik:** Kuppeliges Kreuzgewölbe, halbkreisförmige Gurt- und Schildbögen, halbkreisförmige Kreuzgrate/Kreuzrippen [3](#page=3).
* **Gotik:** Kreuzgewölbe mit geradem Scheitel, halbkreisförmige Kreuzrippen, spitzbogige Gurt- und Schildbögen [3](#page=3).
#### 1.2.2 Architektur der Frühgotik
Die Frühgotik zeichnet sich durch eine Weiterentwicklung der Raumkonzeption und der Wandgliederung aus.
* **Saint-Denis:** Im 12. Jahrhundert wurden Teile erneuert, was zur Entwicklung eines Umgangs mit einem durchgehenden Kapellenkranz führte [3](#page=3).
* **Saint-Germain-des-Prés, Paris (Chor ab 1145):** Dieses Beispiel der Frühgotik (ca. 1160-1220) zeigt eine schmale Steineinlaufgang, der offen und galeerartig gestaltet ist. Vorgeblendete Wandgliederung mit in Längsrichtung verlaufenden Bögen und Stützpfeilern aus schlanken Rundstäben sind charakteristisch [3](#page=3).
> **Tip:** Achten Sie bei der Unterscheidung von Romanik und Frühgotik besonders auf die Form der Bögen (rund vs. spitz) und die Art der Kreuzgewölbe. Die Frühgotik strebt nach mehr Leichtigkeit und vertikaler Ausrichtung.
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# Stein- und Holzbearbeitung im Bauwesen
Die Stein- und Holzbearbeitung im Bauwesen umfasst die Gewinnung, Eigenschaften und Verarbeitung von Natursteinen sowie die Techniken zur Holzbearbeitung für Bauelemente, wobei die jeweiligen Charakteristika der Materialien entscheidend für ihre Anwendung sind [2](#page=2).
### 2.1 Steinbearbeitung
Die Steinbearbeitung konzentriert sich auf die Gewinnung und die Herstellung von Bauelementen aus Naturstein [2](#page=2).
#### 2.1.1 Gesteinsarten und ihre Eigenschaften
Natursteine lassen sich nach ihrer Entstehung klassifizieren und weisen unterschiedliche physikalische Eigenschaften auf:
* **Sedimentgestein:**
* Kalkstein und Sandstein [2](#page=2).
* Zeichnen sich durch eine hohe Dichte und ein hohes Gewicht aus [2](#page=2).
* Verfügen über eine hohe Druckfestigkeit, aber eine geringe Zug- und Biegefestigkeit, was ihre Anwendungsmöglichkeiten begrenzt [2](#page=2).
* **Metamorphite:**
* Marmor und Schiefer [2](#page=2).
* **Tiefengestein (Eruptivgestein):**
* Granit, Tuff und Basalt, Trachyt [2](#page=2).
#### 2.1.2 Gewinnung und Bearbeitung von Naturstein
Die Gewinnung von Naturstein erfolgt durch verschiedene Methoden, und die Bearbeitung dient der Herstellung von nutzbaren Quaderformen [2](#page=2).
* **Herstellung eines Quaders:**
* **Randschlag:** Entfernen der äußeren Schichten [2](#page=2).
* **Spalten, Behauen und Abspitzen:** Einsatz von Schlagwerkzeugen wie dem Felsmeißel und Hammer, um die gewünschte Form zu erzielen [2](#page=2).
* **Glätten:** Oberflächenbearbeitung, um eine ebene Fläche zu erhalten [2](#page=2).
#### 2.1.3 Bauen mit Stein
Beim Bauen mit Stein spielen die Eigenschaften des Materials eine wesentliche Rolle. Steine werden als Bausteine versetzt, wobei die Verbindungen und die Stabilität des Bauwerks durch die Materialeigenschaften wie Dichte und Festigkeit bestimmt werden [2](#page=2).
### 2.2 Holzbearbeitung
Die Holzbearbeitung befasst sich mit der Verarbeitung von Holz zu Bauelementen, wobei die Unterscheidung zwischen Nadelholz und Hartholz sowie die dendrochronologische Datierung relevant sind [2](#page=2).
#### 2.2.1 Holzarten und ihre Verwendung
* **Nadelholz:** Fichte, Tanne, Kiefer [2](#page=2).
* **Hartholz:** Eiche [2](#page=2).
* **Dendrochronologische Datierung:** Die Untersuchung von Jahresringen des Holzes ermöglicht die Altersbestimmung von Bauteilen [2](#page=2).
#### 2.2.2 Techniken der Holzbearbeitung
Verschiedene Werkzeuge und Techniken werden eingesetzt, um Holzbalken und andere Bauteile herzustellen und zu bearbeiten:
* **Zurichten von Balken:** Anpassen von Holzbalken auf Maß [2](#page=2).
* **Aufhocken des Stamms:** Bearbeitung eines Baumstamms zur Vorbereitung für weitere Verarbeitungsschritte [2](#page=2).
* **Schnurschlag:** Markieren von Schnittlinien auf dem Holz [2](#page=2).
* **Einkerben mit der Bundaxt:** Vorbereitung von Verbindungen oder Schnitten [2](#page=2).
* **Abspalten der Schwarten:** Entfernen der äußeren Rinde und des Splintholzes [2](#page=2).
* **Glätten des Balkens mit dem Breitbeil (Platz):** Eine traditionelle Methode zur Oberflächenbearbeitung und Formgebung von Holzbalken [2](#page=2).
* **Halbieren eines Balkens der Länge nach (Halbholz):** Erzeugung von zwei Hälften aus einem Balken, oft für spezifische Verbindungen [2](#page=2).
* **Bearbeitung mit der Rahmensäge:** Für präzise Längsschnitte und die Herstellung von Brettern oder Balken [2](#page=2).
#### 2.2.3 Holzbaukonstruktionen
Die Holzbearbeitung ermöglicht die Errichtung verschiedener Bauteile und Konstruktionen:
* **Kehlbalkendach:** Eine traditionelle Dachkonstruktion [2](#page=2).
* **SPD. mit Kreuzstreben:** Stehender Stuhl mit Kreuzstreben, eine Form der Holzrahmenbauweise für Dächer oder Wände [2](#page=2).
* **SPD. mit stehendem Stuhl:** Eine weitere Variante der Dachstuhlkonstruktion mit stehenden Hölzern [2](#page=2).
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# Entwicklung und Charakteristika des gotischen Baustils
Der gotische Baustil entwickelte sich ab etwa 1130 in Frankreich und löste die romanische Bauweise ab, indem er sich durch strukturelle und ästhetische Neuerungen auszeichnete, die insbesondere im Bereich des Gewölbebaus und der Wandgliederung zum Tragen kamen [3](#page=3).
### 3.1 Entstehung und grundlegende Merkmale
Die Entstehung der Gotik ist eng mit der Erneuerung von Teilen der Abteikirche Saint-Denis im 12. Jahrhundert verbunden. Im Gegensatz zur Romanik, die von kuppeligen Kreuzgewölben, halbkreisförmigen Gurt- und Schildbögen sowie halbkreisförmigen Kreuzgraten und Kreuzrippen geprägt war, zeichnet sich die Gotik durch spezifische Konstruktionsprinzipien aus [3](#page=3).
Im gotischen Gewölbebau wurden Kreuzgewölbe mit geradem Scheitel und halbkreisförmige Kreuzrippen verwendet, wobei Gurt- und Schildbögen nun als Spitzbögen ausgeführt wurden. Diese Spitzbögen ermöglichten höhere und schlankere Bauwerke, da sie die Last besser abführten als Rundbögen (#page=3, 4). Ein wichtiges Merkmal war die Umwandlung des romanischen kuppeligen Kreuzgewölbes in das spitzbogige Kreuzgewölbe, oft mit halbkreisförmigen Kreuzrippen, was zu einer schlankeren und gestreckteren Form führte (#page=3, 4) [3](#page=3) [4](#page=4).
### 3.2 Weiterentwicklungen im Gewölbebau
Im Laufe der Zeit entwickelte sich das gotische Gewölbe weiter. Während in der Frühgotik noch spitzbogige Gewölbe mit halbkreisförmigen Kreuzrippen üblich waren entstanden in der Spätgotik hochentwickeltere Formen wie das Netzgewölbe und das Rautensterngewölbe [4](#page=4).
Das Netzgewölbe, das Ende des 15. Jahrhunderts beispielsweise im Parlatorium des Klosters Maulbronn zu finden ist, zeichnet sich durch diagonal und sternförmig verzweigende Rippen aus. Dies schuf eine filigranere und dekorativere Struktur im Vergleich zu den einfachen Kreuzrippen der Frühgotik. Parallelrippen, die sich in Diagonalen und Kreuzungen verzweigen, bilden ein dichtes Netz, das eine visuelle Leichtigkeit erzeugt [4](#page=4).
#### 3.2.1 Spezifische Gewölbeformen
* **Kreuzgewölbe mit geradem Scheitel:** Charakteristisch für die Gotik, im Gegensatz zu den kuppelförmigen romanischen Gewölben [3](#page=3).
* **Spitzbogige Gewölbe mit halbkreisförmigen Kreuzrippen:** Eine frühe und typische Form des gotischen Gewölbes [4](#page=4).
* **Netzgewölbe:** Eine Weiterentwicklung mit diagonal und sternförmig verzweigenden Rippen, die eine filigrane Struktur schaffen [4](#page=4).
* **Rautensterngewölbe:** Ebenfalls eine spätgotische Form, die durch komplexe Rippenfigurationen gekennzeichnet ist [4](#page=4).
* **Elliptische Tonnen mit Stichkappen:** Kleinere Tonnen, die rechtwinklig oder schräg in ein größeres Hauptgewölbe einschneiden [4](#page=4).
> **Tip:** Das Verständnis der unterschiedlichen Gewölbeformen ist entscheidend, um die technische Entwicklung und die ästhetische Verfeinerung der Gotik nachzuvollziehen. Achten Sie auf die Rippenführung und die allgemeine Form des Gewölbes.
### 3.3 Einführung von Maßwerk und filigranen Strukturen
Ein weiteres prägnantes Merkmal der gotischen Architektur ist die Einführung von Maßwerk und filigranen Strukturen, die besonders in Fenstern und anderen architektonischen Elementen zur Geltung kommen [4](#page=4).
#### 3.3.1 Maßwerk und seine Funktionen
Maßwerk ist ein architektonisches Element, das in der Regel aus Stein gefertigt und zur Gliederung und Verzierung von Fenstern, Rosetten oder Blenden verwendet wird. Es besteht aus sorgfältig ausgearbeiteten geometrischen Formen, die oft zirkulär oder geometrisch-abstrakt angeordnet sind [4](#page=4).
> **Beispiel:** In den klassischen französischen Kathedralen vom Ende des 12. und der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wie der Kathedrale von Reims, finden sich häufig Maßwerkfenster, die mit filigranen und spitzen Formen gestaltet sind. Auch die Königsgalerie und bogenförmige Elemente in den Fenstern tragen zur Zierde bei [4](#page=4).
Neben dem Maßwerk sind auch andere filigrane Gestaltungselemente wie Wimperge (zierliche, oft dreieckige Giebel über Fenstern und Portalen) und Dreierarbeiten (oft als Teil von Portalen oder Fenstergruppen) charakteristisch für die Gotik. Diese Elemente verleihen den Bauwerken eine vertikale Ausrichtung und eine scheinbar leichte, fast schwebende Anmutung [4](#page=4).
#### 3.3.2 Strukturen und Gliederung
Die gotische Architektur löste sich von der massiven und schweren Bauweise der Romanik. Stattdessen wurden Stützpfeiler aus schlanken Rundstäben konstruiert, die die Lasten auf schmalere Punkte konzentrierten und so größere Fensterflächen ermöglichten. Laufgänge, die in Längsrichtung verlaufen und oft als offene Galerien gestaltet sind, sowie vorgeblendete Wandgliederungen durch schmale Steinelemente trugen zur vertikalen und schlanken Erscheinung bei [3](#page=3).
Im Mittelschiff wurden querrechteckige gotische Gewölbe mit spitzbogigen Elementen kombiniert. Die Einführung eines offenen, offenen und schmalen Laufgangs, der durch Stützpfeiler aus schlanken Rundstäben strukturiert wurde, trug zur Verfeinerung der architektonischen Formen bei [3](#page=3) [4](#page=4).
#### 3.3.3 Freihändiges Wölben und Kapellengewölbe
Die Gewölbebauweisen der Gotik umfassten auch das "freihändige Wölben", bei dem Kappen auf Schalungen gewölbt wurden. Des Weiteren gab es Kapellengewölbe, die sich durch eine nach oben gewölbte Ausbauchung des Gewölbes auszeichnen. Diese Techniken trugen zur Vielfalt und Komplexität der gotischen Konstruktionen bei und ermöglichten die Schaffung komplexer Raumwirkungen [5](#page=5).
> **Beispiel:** Die Unterscheidung zwischen verschiedenen Gewölbetypen wie Maßwerkrippen, Schlingrippen oder Astrippen in der Spätgotik zeigt die hochentwickelte Handwerkskunst und den Sinn für ästhetische Details. Diese Rippen sind nicht nur tragende Elemente, sondern auch wichtige Gestaltungselemente, die die Deckenflächen beleben [5](#page=5).
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## Häufige fehler vermeiden
- Überprüfen Sie alle Themen gründlich vor Prüfungen
- Achten Sie auf Formeln und wichtige Definitionen
- Üben Sie mit den in jedem Abschnitt bereitgestellten Beispielen
- Memorieren Sie nicht ohne die zugrunde liegenden Konzepte zu verstehen
Glossary
| Term | Definition |
|------|------------|
| Tonnengewölbe | Ein bogenförmiges Gewölbe, das aus einer durchgehenden Halbkreisform besteht und oft zur Überwölbung länglicher Räume verwendet wird. Es verstärkt die Stabilität von Bauwerken. |
| Apsis | Ein halbrunder oder polygonaler Anbau an einem Chor oder Langhaus einer Kirche, der oft den Altarbereich beherbergt. Sie ist ein charakteristisches Element romanischer und frühgotischer Architektur. |
| Hallenkrypta | Eine unterirdische oder halb unterirdische Krypta, die aus einem oder mehreren Schiffen besteht, ähnlich einer Basilika, und sich unter dem Langhaus und/oder dem Querschiff einer Kirche befindet. |
| Blendarkade | Eine dekorative Reihe von Bögen, die auf einem Pfeiler oder einer Säule ruhen und als flacher Wandvorbau ausgeführt sind, ohne eine tatsächliche Öffnung oder Funktion als Durchgang zu haben. |
| Zwerggalerie | Ein niedriger, offener Arkadengang, der meist an der Außenwand von romanischen Kirchen angebracht ist und rhythmische Gliederung und Dekoration bietet. |
| Naturstein | Gestein, das in seiner natürlichen Form abgebaut und für Bauzwecke verwendet wird, ohne weitere wesentliche Bearbeitung. Zu den Hauptarten gehören Sediment-, Tiefen- und Eruptivgesteine. |
| Sedimentgestein | Gestein, das durch Ablagerung und Verfestigung von Sedimenten entsteht, wie z.B. Kalkstein und Sandstein. Diese Gesteine sind häufig geschichtet und können fossile Einschlüsse enthalten. |
| Kalkstein | Ein häufig vorkommendes Sedimentgestein, das hauptsächlich aus Kalziumkarbonat besteht. Es ist gut formbar und wird oft für dekorative Zwecke und im Bauwesen eingesetzt. |
| Sandstein | Ein Sedimentgestein, das hauptsächlich aus Sandkörnern besteht, die durch natürliche Bindemittel verkittet sind. Er ist vielseitig einsetzbar, aber seine Druckfestigkeit kann variieren. |
| Metamorphite | Gesteine, die durch Umwandlung von bestehenden Gesteinen (magmatisch, sedimentär oder andere metamorphe) unter hohem Druck und/oder hoher Temperatur entstehen, wie z.B. Marmor und Schiefer. |
| Granit | Ein tiefes Eruptivgestein, das aus Quarz, Feldspat und Glimmer besteht. Es ist sehr hart, langlebig und frostbeständig, was es zu einem beliebten Baumaterial macht. |
| Spitzbogen | Ein Bogen, der oben in einer Spitze ausläuft, im Gegensatz zum Halbkreisbogen der Romanik. Er ermöglicht höhere und schlankere Bauwerke und ist ein Hauptmerkmal der Gotik. |
| Kreuzgewölbe | Ein Gewölbe, das durch die Durchdringung von zwei oder mehr Tonnengewölben entsteht. In der Gotik wurden Kreuzgewölbe mit Rippen versehen, die die Lastverteilung optimieren. |
| Rippengewölbe | Ein Kreuzgewölbe, bei dem die Kreuzgrate durch steinerne Rippen verstärkt sind, die die Last auf die Stützpfeiler leiten. Dies ermöglicht schlankere Gewölbedecken. |
| Maßwerk | Ein ornamentales Gitterwerk aus Stein, das Fenster oder Felder in gotischen Bauwerken unterteilt. Es besteht aus verschiedenen geometrischen Formen und ist oft kunstvoll gestaltet. |
| Chorgestühl | Die festen Sitzreihen im Chor einer Kirche, die für den Klerus bestimmt sind. Es ist oft kunstvoll geschnitzt und ein wichtiges Ausstattungsstück gotischer Kirchen. |
| Netzgewölbe | Eine Weiterentwicklung des Rippengewölbes, bei der sich die Rippen sternförmig verzweigen und ein dichtes Netzmuster an der Decke bilden. Dies ist ein Merkmal der Spätgotik. |
| Stichkappe | Ein kleineres Tonnengewölbe, das rechtwinklig oder schräg in ein größeres Hauptgewölbe einschneidet und oft zur Überwölbung von Nischen oder kleineren Räumen verwendet wird. |
| Kapellengewölbe | Ein Gewölbe, das speziell für die Überwölbung von Kapellen oder kleineren Nischenräumen konzipiert ist und oft aufwendige Rippenstrukturen aufweisen kann. |
| Rautensterngewölbe | Ein spezifisches Netzgewölbe, das durch die Anordnung von Rippen ein rautenförmiges oder sternförmiges Muster an der Gewölbedecke erzeugt. |