LE2-Grundlagen & Perspektiven der Kowi-Folien-15Oktober2025 (3).pdf
Summary
# Grundlagen der Kommunikationswissenschaft
The field of communication science examines the conditions, forms, and effects of media, communication, and public discourse using social science methods [6](#page=6).
### 1.1 Definition und Gegenstand der Kommunikationswissenschaft
Die Kommunikationswissenschaft wird als eine gesellschaftsbezogene Sozialwissenschaft verstanden. Sie befasst sich mit den sozialen Bedingungen, Folgen und Bedeutungen von medialer, öffentlicher und interpersonaler Kommunikation. Im Kern untersucht sie die Bedingungen und Funktionen öffentlicher Kommunikation sowie die Bedeutung von Medien für Gesellschaft und Demokratie. Das Fach zeichnet sich durch Interdisziplinarität und Methodenvielfalt aus [6](#page=6) [7](#page=7) [8](#page=8).
> **Tip:** Die Kommunikationswissenschaft ist ein junges und interdisziplinäres Feld, das sich mit zentralen gesellschaftlichen Phänomenen wie Öffentlichkeit und Medien auseinandersetzt [27](#page=27).
### 1.2 Grundbegriffe der Kommunikationswissenschaft
Die zentralen Grundbegriffe, mit denen sich die Kommunikationswissenschaft auseinandersetzt, sind:
* Kommunikation [10](#page=10).
* Medien [10](#page=10).
* Öffentlichkeit [10](#page=10).
Diese Begriffe bilden das Fundament für das Verständnis der Untersuchungsobjekte und Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft [10](#page=10).
### 1.3 Klassische Forschungsfelder
Die Kommunikationswissenschaft beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Forschungsfeldern, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben und sich mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Menschen, Medien und Gesellschaft befassen [25](#page=25).
### 1.4 Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
Der Medienwandel, insbesondere durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz, hat zu neuen Phänomenen und Fragestellungen geführt, welche die Grundlagen und Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft grundlegend verändern. Diese Entwicklungen erfordern eine ständige Anpassung und Erweiterung der theoretischen und methodischen Ansätze [27](#page=27).
> **Tip:** Achten Sie auf die Veränderungen, die durch Digitalisierung und KI in der Kommunikationswissenschaft entstehen [27](#page=27).
### 1.5 Take-home Messages
Zusammenfassend lässt sich festhalten:
* Die Kommunikationswissenschaft ist ein junges und interdisziplinäres Fachgebiet [27](#page=27).
* Öffentlichkeit und Medien spielen eine gesellschaftlich zentrale Rolle [27](#page=27).
* Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz verändern sowohl die Grundlagen als auch die Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft [27](#page=27).
* * *
# Medienwandel und -begriffe
Die Untersuchung des Medienwandels und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Medienbegriffen und Klassifizierungen sind zentral für das Verständnis der Entwicklung von Kommunikationsformen und ihrer gesellschaftlichen Einbettung.
### 2.1 Die Herausforderung der Begriffsdefinition „Medien“
Der Begriff "Medien" ist aufgrund seiner Unbestimmtheit und Diffusität eine ständige Herausforderung. Dies führt zu einer Vielfalt an Interpretationen und Klassifizierungen im Laufe der Zeit [15](#page=15).
### 2.2 Epochen der Medialisierung der öffentlichen Kommunikation
Edzard Schade und Matthias Künzler gliedern die Entwicklung der öffentlichen Kommunikation in verschiedene Epochen der Medialisierung [16](#page=16) :
* **Entwicklung von szenischen Medien und Schriftlichkeit**: Frühe Formen der Kommunikation, die über mündliche Überlieferung hinausgingen.
* **Kommunikationswandel im Zeitalter der Mechanisierung des Buchdrucks**: Der Buchdruck revolutionierte die Verbreitung von Informationen und Wissen.
* **Liberalisierung und Industrialisierung als Wegbereiter der Massenpresse**: Die Entstehung und Verbreitung von Zeitungen im großen Stil.
* **Intensive Medienpolitik im Rundfunkzeitalter**: Die Regulierung und Gestaltung des Rundfunks als neues Massenmedium.
* **Veränderungspotenzial der Digitalisierung**: Die Umwälzungen, die durch digitale Technologien und das Internet ausgelöst werden, wie die Konvergenz von Medien.
Der Medienwandel reicht von den Anfängen, die als Zeitungswissenschaft betrachtet werden können, über das Leitmedium Fernsehen bis hin zur digitalen Konvergenz und dem Medienkonsum auf mobilen Geräten sowie der Plattformkommunikation und hybriden Öffentlichkeiten [9](#page=9).
### 2.3 Medienklassifizierung nach Harry Pross .
Harry Pross entwickelte eine einflussreiche Klassifizierung von Medien anhand des Umfangs ihrer Technisierung [17](#page=17) :
MedientypUmfang der TechnisierungBeispielePrimäre MedienKein Gerät erforderlichRitual, Tanz, Gesang, Rede, TheaterSekundäre MedienKommunikator benötigt ein GerätBrief, Instrumentalmusik, Druck, GrafikTertiäre MedienKommunikator und Rezipient benötigen GeräteTelegraf, Telefon, Fernschreiber, Film, Radio, FernsehenQuartäre MedienKonvergenz bzw. vernetzte KommunikationInternet, interaktive Medien
> **Tip:** Diese Klassifizierung verdeutlicht die fortschreitende technologische Einbettung von Medien und wie sie die Möglichkeiten der Kommunikation erweitern.
### 2.4 Der Medienbegriff nach Ulrich Saxer .
Ulrich Saxer definiert Medien aus mehreren Perspektiven [18](#page=18) [19](#page=19):
1. **Kommunikationskanäle**: Medien sind Kanäle, die bestimmte Zeichensysteme mit unterschiedlicher Kapazität transportieren können [18](#page=18).
2. **Organisationen**: Medien sind zweckerfüllende Sozialsysteme, also Organisationen, die in einem gesellschaftlichen Kontext agieren [18](#page=18).
3. **Komplexe Systeme**: Medien bilden komplexe Systeme, die aus Herstellungs-, Bereitstellungs- und Empfangsvorgängen resultieren [18](#page=18).
4. **Gesellschaftliche Auswirkungen**: Medienkommunikation wirkt in alle Schichten des gesellschaftlichen Seins hinein und zeitigt vielfältige funktionale und dysfunktionale Auswirkungen [19](#page=19).
5. **Institutionelle Einbettung**: Aufgrund ihres umfassenden Funktionspotentials werden Medien in das gesellschaftliche Regelungssystem eingefügt und institutionalisiert [19](#page=19).
> **Tip:** Saxers Definition betont die Vielschichtigkeit von Medien als sowohl technische Infrastrukturen als auch soziale und organisatorische Gebilde mit weitreichenden gesellschaftlichen Funktionen.
### 2.5 Innovationen und ihre Folgen
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Folgen einer medialen Innovation nicht immer intendiert waren. Der Medienwandel ist oft ein Prozess, bei dem neue Technologien und Kommunikationsformen unvorhergesehene Effekte nach sich ziehen [20](#page=20).
### 2.6 Zusammenhang zwischen Gesellschaftsformen und Medienentwicklung
Die Entwicklung von Medien steht in einem engen Zusammenhang mit den vorherrschenden Gesellschaftsformen. Gesellschaftliche Strukturen, technologische Fortschritte und kulturelle Bedürfnisse beeinflussen sich gegenseitig und prägen die Entstehung und Verbreitung neuer Medien [21](#page=21).
> **Example:** Die Entstehung der Massenpresse war eng mit der Industrialisierung und der zunehmenden Alphabetisierung sowie dem Wunsch nach politischer Partizipation in liberalisierten Gesellschaften verbunden. Die heutige digitale Konvergenz und Vernetzung sind wiederum eng mit der globalisierten, informationsgetriebenen Gesellschaft verknüpft [16](#page=16).
* * *
# Konzepte der Kommunikation und Öffentlichkeit
Die Konzepte der Kommunikation und Öffentlichkeit sind zentral für das Verständnis gesellschaftlicher Interaktionen und Informationsflüsse, wobei insbesondere Massenkommunikation und die verschiedenen Dimensionen von Öffentlichkeit beleuchtet werden [11](#page=11) [12](#page=12) [14](#page=14) [22](#page=22) [23](#page=23).
### 3.1 Definition und Arten der kommunikation
Kommunikation wird als ein wechselseitiger Austauschprozess zwischen Entitäten verstanden. Pürer unterscheidet verschiedene Arten der Kommunikation [11](#page=11) :
* Subanimalische Kommunikation [11](#page=11).
* Animalische Kommunikation [11](#page=11).
* Humankommunikation [11](#page=11).
* Massenkommunikation [11](#page=11).
* Computervermittelte Kommunikation [11](#page=11).
#### 3.1.1 Massenkommunikation und massenmedien
Massenkommunikation ist eine Kommunikationsform, die dem One-to-many-Prinzip folgt und durch ein anonymes, distanziertes Verhältnis zwischen Sender und Empfänger gekennzeichnet ist. Sie entwickelte sich im Zuge sozialer und politischer Umwälzungen, wie Kriege und Propaganda, und diente der Mobilisierung auf nationaler, politischer und ideologischer Ebene mit zielgerichteten Wirkungen wie emotionaler Bindung oder Meinungslenkung. Massenmedien hingegen sind die technischen Kanäle (z.B. Zeitung, Radio, Kino, Fernsehen), die zur Verbreitung von Inhalten dienen und sowohl der Information als auch der Unterhaltung Rechnung tragen. Sie entstanden im Kontext industrialisierter Nationalstaaten und sind Teil der politischen und kulturellen Organisation moderner Gesellschaften [12](#page=12).
> **Tip:** Es ist wichtig, zwischen dem Prozess der Massenkommunikation und den dafür genutzten Massenmedien zu unterscheiden, da diese unterschiedliche Aspekte des Phänomens beleuchten [12](#page=12).
#### 3.1.2 Kritik am begriff massenkommunikation
Der Begriff "Massenkommunikation" ist Gegenstand von Kritik. Es wird in Frage gestellt, ob tatsächlich "Massen" miteinander kommunizieren oder ob nicht vielmehr über Massenmedien kommuniziert wird. Zudem wird die Annahme von Rezipient:innen als homogene "Masse" als problematisch und vereinfachend erachtet, da sie die Vielfalt und Individualität der Empfänger:innen ignoriert. Aus diesen Gründen greift der Begriff "Massenkommunikation" zu kurz, um differenzierte Kommunikationsprozesse adäquat zu beschreiben [14](#page=14).
> **Tip:** Bei der Analyse von Medieninhalten sollte stets die Heterogenität der Rezipient:innen berücksichtigt werden [14](#page=14).
### 3.2 öffentlichkeit
Öffentlichkeit bezeichnet in der Alltagssprache die allgemeine Zugänglichkeit von Orten, Informationen oder Handlungen. Dies kann sich auf verschiedene Dimensionen beziehen [22](#page=22):
* Räumliche Öffentlichkeit [22](#page=22).
* Verhaltensregeln in der Öffentlichkeit [22](#page=22).
* Rechtliche Aspekte der Öffentlichkeit [22](#page=22).
* Medienbezogene Öffentlichkeit [22](#page=22).
Hickethier definiert, dass "alle Räume der Öffentlichkeit durch Kommunikation definierte Räume sind" und etwas "öffentlich machen" zumeist bedeutet, Themen, Inhalte und Botschaften in einen Raum gesellschaftlicher Kommunikation einzubringen [23](#page=23).
#### 3.2.1 dimensionen der öffentlichkeit
Die verschiedenen Dimensionen der Öffentlichkeit verdeutlichen, dass es sich nicht um einen monolithischen Begriff handelt, sondern um ein komplexes Zusammenspiel von physischen Räumen, rechtlichen Rahmenbedingungen, sozialen Normen und medienvermittelten Diskursen [22](#page=22) [23](#page=23).
> **Example:** Ein politischer Skandal, der zunächst nur wenigen Personen bekannt ist (private Sphäre), wird durch Berichterstattung in den Medien (medienbezogene Öffentlichkeit) einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht und löst öffentliche Debatten aus, wodurch er zu einem Thema gesellschaftlicher Kommunikation wird [23](#page=23).
#### 3.2.2 die Lasswell-formel
Die Lasswell-Formel, entwickelt 1927, bietet einen Rahmen zur Analyse von Kommunikationsprozessen. Sie stellt die grundlegende Frage: "Wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welcher Wirkung?". Obwohl die Formel selbst hier nicht weiter ausgeführt wird, dient sie als wichtiger Bezugspunkt für das Verständnis von Kommunikationsmodellen und deren Analyse [24](#page=24).
* * *
# Unterstützungsangebote für Studierende
Dieser Abschnitt fasst die wichtigsten Unterstützungsangebote für Studierende zusammen, die sich mit psychologischer Beratung, Nachteilsausgleich und entsprechenden Kontaktmöglichkeiten befassen.
### 4.1 Psychologische Studierendenberatung
Die psychologische Studierendenberatung (PSB) bietet kostenlose und vertrauliche Unterstützung für Studierende [3](#page=3).
* **Kontaktmöglichkeiten:**
* **E-Mail:** [psb.sbg@sbg.ac.at](mailto:psb.sbg@sbg.ac.at) [3](#page=3).
* **Telefonisch oder persönlich:**
* Telefonnummer: 0662 / 8044-6500 [3](#page=3).
* Adresse: 5020 Salzburg, Mirabellplatz 9/1 [3](#page=3).
* **Wichtiger Hinweis:** Die Inanspruchnahme der Beratung ist kostenlos und vertraulich [3](#page=3).
> **Tip:** Bei psychischen Belastungen oder schwierigen Lebenssituationen während des Studiums ist die psychologische Studierendenberatung eine wertvolle Anlaufstelle, die professionelle Hilfe bietet.
### 4.2 Nachteilsausgleich
Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen haben Anspruch auf einen Nachteilsausgleich. Dieser soll Chancengleichheit sicherstellen und ist keine Bevorzugung [4](#page=4).
* **Zweck:** Ermöglicht Anpassungen bei Prüfungen und anderen studienbezogenen Anforderungen, wie z. B. Verlängerung von Fristen für Abgaben oder Änderungen der Prüfungsmodalitäten [4](#page=4).
* **Kontakt:**
* E-Mail: [disability@plus.ac.at](mailto:disability@plus.ac.at) [4](#page=4).
* **Weitere Informationen:** Eine detaillierte Übersicht ist auf der Webseite zu finden: [https://www.plus.ac.at/disability-diversity/information-fuer-lehrende/nachteilsausgleich/](https://www.plus.ac.at/disability-diversity/information-fuer-lehrende/nachteilsausgleich/) [4](#page=4).
> **Example:** Einem Studierenden mit einer chronischen Erkrankung, die häufig zu Müdigkeit führt, könnte ein Nachteilsausgleich in Form einer Verlängerung der Bearbeitungszeit für schriftliche Prüfungen gewährt werden.
Diese Angebote sind essenziell, um ein inklusives und unterstützendes Lernumfeld für alle Studierenden zu schaffen.
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## Häufige fehler vermeiden
* Überprüfen Sie alle Themen gründlich vor Prüfungen
* Achten Sie auf Formeln und wichtige Definitionen
* Üben Sie mit den in jedem Abschnitt bereitgestellten Beispielen
* Memorieren Sie nicht ohne die zugrunde liegenden Konzepte zu verstehen
Glossary
| Term | Definition |
|------|------------|
| Kommunikationswissenschaft | Eine gesellschaftsbezogene Sozialwissenschaft, die die Bedingungen, Ausprägungen und Wirkungen von Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit mittels sozialwissenschaftlicher Methoden erforscht. |
| Medienwandel | Bezieht sich auf die historischen Veränderungen und Entwicklungen von Medienformen, -technologien und -nutzungsmustern, von traditionellen Printmedien bis hin zu digitalen und konvergenten Plattformen. |
| Massenkommunikation | Eine Kommunikationsform, die nach dem One-to-many-Prinzip funktioniert und typischerweise ein anonymes, distanziertes Verhältnis zwischen Sender und Empfänger aufweist, oft mit dem Ziel der Mobilisierung oder Meinungsbildung. |
| Massenmedien | Technisch vermittelte Kanäle wie Zeitungen, Radio, Fernsehen oder das Internet, die zur Verbreitung von Inhalten für ein breites Publikum dienen und sowohl Information als auch Unterhaltung bereitstellen. |
| Öffentlichkeit | Bezeichnet allgemein zugängliche Räume für Informationen oder Handlungen, die durch Kommunikation definiert sind und Themen sowie Botschaften in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen. |
| Medialisierung | Der Prozess, bei dem Medien eine zunehmend zentrale Rolle in der Organisation und Gestaltung gesellschaftlicher Kommunikation und sozialer Prozesse einnehmen. |
| Nachteilsausgleich | Eine Maßnahme, die Studierenden mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen ermöglicht, Chancengleichheit zu wahren, beispielsweise durch Anpassungen bei Abgaben oder Prüfungen. |
| Computervermittelte Kommunikation (CVC) | Eine Form der Kommunikation, bei der Computer oder digitale Netzwerke als Medium zwischen den Kommunikationspartnern fungieren, wie z.B. E-Mails oder Online-Chats. |
| Interdisziplinarität | Die Zusammenarbeit und Integration von Wissen und Methoden aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zur Untersuchung komplexer Fragestellungen, wie sie in der Kommunikationswissenschaft häufig vorkommt. |
| Medienklassifizierung | Die systematische Einteilung von Medien in Kategorien basierend auf Kriterien wie Technisierungsgrad, Umfang der Verbreitung oder der Art der Interaktion zwischen Sender und Empfänger. |